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Tatort - Geburtstagskind - Delia Mayer (Liz Ritschard), Stefan Gubser (Reto Flücker) / © ORF/ARD/Daniel Winkler

Interview mit Schauspielerin Adele Neuhauser
zur Tatort-Folge "Kein Entkommen"

Bibi Fellner lebt solo ...

Das wird auch so bleiben.

Wo ist der wunderschöne Pontiac Firebird geblieben, mit dem Sie oft unterwegs waren?

Als mein lieber Inkasso-Heinzi aus dem Gefängnis raus kam, hat er den Wagen wieder selber übernommen. Doch ich kämpfe um dieses Auto, weil ich glaube, dass er Bibi gut steht.

Welche Veränderungen gibt es noch bei Bibi Fellner?

Ich glaube, dass Bibi mehr von ihrem alten Job bei der Sitte profitieren muss. Sie muss besser ihr Netzwerk von Informanten nutzen, weil das bei der Aufklärung sehr hilfreich sein kann. Das Schöne an dieser Figur ist, dass sie noch so viel Unergründetes in sich birgt.

In diesem Tatort spielen echte Beamte der Polizei-Sondereinheit COBRA mit. Warum?

Es ist ja wirklich so, dass bei der Sicherung eines Tatortes als erstes die COBRA zum Einsatz kommt. Erst danach beginnt die Arbeit der Kommissare.

Sie haben mal einen Tag in Wien beim Training dieser Spezialisten zugeschaut. Was hat Sie am stärksten beeindruckt?

Da bin ich durch einige Gefühlsebenen gegangen, die ich so nicht erwartet hätte. Wie etwa im Schiesskanal. Es waren die ersten echten Schüsse meines Lebens, abgefeuert auf eine menschliche Silhouette. Es ist nicht wirklich mein Ding. Auf der einen Seite sind Waffen faszinierend, aber ich habe auf der anderen Seite die Grausamkeit gespürt, die diese Waffen anrichten können.

Bibi hat gegen Grippe eine spezielle Geheim-Mixtur bestehend aus Wasser mit Zitrone, Honig, einem Schnaps und Knoblauch. Haben Sie wirklich ein Rezept, das hilft?

Vor kurzem erst hatte ich eine intensive Grippe, und die habe ich mit Antibiotika getötet, weil ich drehen musste. Da kann man keine sanften Mittel einsetzen. Ein privates Rezept, das mir wirklich schon geholfen hat, ist ein warmes, helles Bier mit einem gequirlten Eigelb. Das schmeckt grauslich, aber es treibt sofort alles raus. Phänomenal. Man braucht nur drei Tage Zeit zum Schwitzen und muss die Ruhe bewahren.

Worauf freuen Sie sich 2012?

Ich freue mich wahnsinnig auf drei neue Tatorte und weitere sechs Folgen der Serie "Vier Frauen und ein Todesfall". Die Schattenseite ist allerdings, dass ich dadurch meinen Vater nicht wie geplant auf seiner Reise nach Lateinamerika begleiten kann.

Die Handlung von "Kein Entkommen" führt u. a. zurück in die Zeit des Balkankrieges der 1990er Jahre ...

Und das ist ein sehr schweres, bis heute nicht gelöstes Problem. Viele Menschen sind von diesen Kriegserlebnissen immer noch traumatisiert. Es ist ungeheuerlich, was da an Verbrechen passiert ist und wie monströs Menschen sein können. Bei diesen Dreharbeiten sind viele Bilder wieder hoch gekommen. Alles ist ja vor unserer Haustür geschehen.

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