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Tatort - Geburtstagskind - Delia Mayer (Liz Ritschard), Stefan Gubser (Reto Flücker) / © ORF/ARD/Daniel Winkler

Interview mit Schauspieler Edgar Selge
zur Tatort-Folge "Machtlos"

In dem Tatort "Machtlos" sind Sie erstmals gemeinsam mit Ihrem Sohn vor der Kamera zu sehen. War das für Sie eine Arbeit wie jede andere auch – oder doch etwas Besonderes?

Natürlich ist es etwas Besonderes, mit dem eigenen Sohn vor der Kamera zu stehen, und auch noch in den Rollen von Vater und Sohn. Die Besetzung spekuliert ja auch sicher auf Ähnlichkeiten im Aussehen und in den Körperhaltungen. Die Arbeit mit der Kamera verlangt eben immer, dass man bereit ist zu zeigen, was tatsächlich vorhanden ist und in einem vorgeht. Und mit der Kompliziertheit, der Vertracktheit verwandtschaftlicher Beziehung spielerisch umzugehen, war hier die Aufgabe. Ich habe das sehr gerne gemacht.

Uwe Braun setzt ein Menschenleben aufs Spiel – weil er glaubt, moralisch im Recht zu sein. Ist das für Sie nachvollziehbar?

Wäre es für mich nicht nachvollziehbar, dass sich Uwe Braun mit der Kindesentführung moralisch im Recht glaubt, dürfte ich die Rolle nicht spielen. Theaterstücke und Filme sollen auch den Zuschauer dazu provozieren, sich in Menschen hineinzuversetzen, deren Handlungsweise sie gewöhnlich verurteilen oder gar verabscheuen. Das ist auch die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Etwas nachvollziehen zu können, heißt ja nicht, es gutzuheißen.

Als Jürgen Tauber in der "Polizeiruf 110"-Reihe haben Sie viele Vernehmungen geführt. In "Machtlos" sitzen Sie auf der anderen Seite. Haben Ihnen die "Ermittler"-Erfahrungen bei Ihrer Rolle als Kindesentführer geholfen?

Ich glaube nicht, dass es mir bei dieser Rolle geholfen hat, als Kommissar viele Vernehmungen geführt zu haben. Dazu ist jede Rolle, jeder Film zu individuell. Aber die Summe meiner beruflichen Erfahrungen lenkt und leitet meine Aufmerksamkeit beim Drehen. Oft nützt mir das. Manchmal steht es mir auch im Weg und ich wünsche mir die Unerfahrenheit eines Anfängers.

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