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Tatort - Geburtstagskind - Delia Mayer (Liz Ritschard), Stefan Gubser (Reto Flücker) / © ORF/ARD/Daniel Winkler

Interview mit Schauspieler Harald Krassnitzer
zur Tatort-Folge "Vergeltung"

Sie haben eine neue Tochter bekommen...

Ja, weil Sarah Tkotsch wegen anderer Dreharbeiten leider nicht mehr zur Verfügung stand. Deshalb mussten wir die Rolle umbesetzen. Ich war erstaunt, wie schnell meine neue Tochter in diese Figur rein geschlüpft ist.

...und zudem eine neue Assistentin...

Nachdem Inspektor Bernhard Weiler alias Heribert Sasse nach 41 Dienstjahren aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist, habe ich einen neuen Assistenten angefordert. Und da stellt man mir eines Tages Bibi Fellner zur Seite. Anfangs sind wir nicht gerade ein Liebespaar, wir müssen uns im Verlauf der Geschichte erst noch zusammenraufen. Aber es ist eine buntere Mischung. Zwei Männer haben immer denselben Schmäh. Das Ganze aus dem Blickwinkel einer Frau zu betrachten und diese unterschiedlichen Herangehensweisen mit einfließen zu lassen, das finde ich gut.

War Adele Neuhauser Ihre Wunsch-Partnerin?

Absolut. Adele Neuhauser ist nicht nur eine wunderbare Schauspielerin und Kollegin, sondern sie hat auch eine unglaubliche Vielfältigkeit. Sehr schnell kann sie hinüberwechseln von total lustig über schräg bis hin zu beinhart und bös.

Jugendgewalt bis hin zu Mord ist ein zentrales Thema. Gibt es für Sie für dieses negative Zeitphänomen eine Erklärung?

Die Fälle, die im Drehbuch beschrieben werden, beruhen zum sehr großen Teil auf realen Ereignissen. Es ist unfassbar, warum junge Menschen plötzlich mit dieser unglaublichen Brutalität zuschlagen können. Bei den Recherchen zu diesem Tatort ist als eine Art Grundtenor herausgekommen, dass soziale Aspekte in den beiden Ländern Österreich und Deutschland mitentscheidend sind. Dass Jugendliche oftmals keine Perspektive mehr sehen. In erster Linie hat es wohl mit Verwahrlosung und sozialer Verelendung sprich Armut zu tun. Ein Thema, hinter dem aber dennoch viele Fragen stehen.

Den letzten Drehtag werden Sie wohl noch lange in etwas schmerzlicher Erinnerung behalten. Da sind Sie schwer gestürzt – wie geht es Ihnen?

Der "Kniefall" ist am letzten Drehtag nach Abdrehen des Filmes passiert. Ich bin am Abend auf einer Feier auf glatten Sohlen eine Treppe runter gestürzt, habe mir einen Riss der Patellasehne am rechten Knie zugezogen und musste operiert werden. Jetzt sind die Reha-Maßnahmen zum großen Teil abgeschlossen und die Beweglichkeit ist wieder voll da. Das Mühsamste bei solchen Sachen ist der Wiederaufbau der Muskulatur rund ums Knie und im Oberschenkel. Aber das geht auch Zuhause recht gut. Unter anderem mit Radfahren auf dem Hometrainer und Kniebeugen mit Gewichten. So zwei bis drei Monate werde ich schon noch daran arbeiten müssen.

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