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Tatort - Geburtstagskind - Delia Mayer (Liz Ritschard), Stefan Gubser (Reto Flücker) / © ORF/ARD/Daniel Winkler

Interview mit Schauspieler Boris Aljinovic
zur Tatort-Folge "Mauerpark"

Herr Aljinovic, herzlichen Glückwunsch: Die Kommissare Ritter und Stark feiern mit "Mauerpark" Dienstjubiläum! Seit zehn Jahren ermitteln Sie nun gemeinsam mit Dominic Raacke in Berlin. Welche Erinnerungen haben Sie an die Ihre gemeinsame Anfangszeit?

Ich erinnere mich vor allem an die Castingsituationen. Ich bin da albern und naiv rein und glaubte keine Sekunde, mit einem ernsthaften Angebot da wieder raus zu kommen. Natürlich meine ich noch genau zu wissen, wie sich der erste Film so gestaltete, aber ich fürchte, nach 10 Jahren verklärt sich da Einiges.

Nach nunmehr einem Jahrzehnt haben Sie bestimmt die eine oder andere "Tatort"-Anekdote zu erzählen! Über welche Geschichte aus diesen zehn gemeinsamen Jahren lachen Sie noch heute?

Ich hatte einen vorderen Stiftzahn, der in der Nacht vor dem Dreh in einem mitternächtlichen Brötchen steckenblieb. Ich konnte ihn wieder aufstecken, aber er hielt nur kurze Zeit und nur wenn ich vorsichtig sprach. Er fiel dann öfters in den Szenen beim Drehen heraus. Wir haben sehr viel gelacht, und am Nachmittag hatte ich endlich Zeit, zum Zahnarzt zu gehen. Die dummen Augenblicke, wenn der Zahn im Verhör heraus fiel, amüsieren noch heute.

Welche "Tatort"-Folge hat Sie besonders beeindruckt?

Ich denke, bisher noch jede. Mich interessiert eigentlich immer die nächste am meisten. So kann ich nur ein Beispiel aufs geradewohl nennen, nämlich die aktuelle Folge "Mauerpark".

Was ist das Besondere an "Mauerpark"?

Heiko Schier hat mich mit seinen Erzählstil überrascht. Insbesondere durch das Verlassen der 'realen' Ebene mit Zeitsprüngen und Rückblenden schafft er verstörende und gleichermaßen schöne filmische Augenblicke. Diese Art der Montage war bei uns bisher nicht versucht worden, aber ich mag sie sehr und sie passt zum Stoff.

"Mauerpark" ist nicht nur der Titel des neuen "Tatort", sondern benennt das ehemalige Grenzgebiet entlang der Berliner Mauer zwischen den Bezirken Wedding und Prenzlauer Berg. Sie sind in Berlin geboren: Welche Bilder schießen Ihnen als erstes in den Kopf, wenn Sie an das geteilte Berlin denken?

Mein Schulatlas mit dem Denkmal der Luftbrücke vorne drauf und den alten Fahrplänen der U-Bahn, wo die Strecken unter der Mauer durchführten.

In diesem "Tatort" spielt auch eine legendäre Institution des Berliner Nachtlebens eine Rolle: der "Dschungel". In den 80er Jahren war der Laden in der Nürnberger Straße die In-Diskothek. Wie erinnern Sie sich an die "Dschungel"-Zeit?

Klar! Da war ich als Pubertant natürlich unterwegs. Ich fühlte mich cool, wenn ich in den "Dschungel" ging. Und es gab noch viele andere coole Orte, die ich alle zu erobern versuchte.

Welche Berliner Schauplätze der Gegenwart würden Sie in Zukunft gern einmal im "Tatort" sehen?

Man kann natürlich in Sehenswürdigkeiten trefflich morden, aber der "Tatort" will damit auch immer einen gesellschaftlichen Bezug herstellen und damit fällt die Auswahl der Orte auf das Thema. Das interessiert mich immer zuerst. Die Ideen werden wohl nicht ausgehen, aber alle Ideen können in Berlin einen besonderen Ort finden. Das ist das Tolle an der Stadt.

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